Betreiber von Seilbahnen und Schleppliftanlagen sind für die Sicherheit im Skigebiet verantwortlich. Das gilt auch für die Lawinengefahr in alpinen Skigebieten. Die VBG unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen auch mit Lehrgängen zum sicheren Schneefeldsprengen.
Um die Sicherheit in den Skigebieten zu gewährleisten, muss eine bestehende Lawinengefahr vor Aufnahme des Skibetriebs beseitigt werden. Das geschieht in den allermeisten Fällen mithilfe verschiedener Sprengverfahren. Die eigentliche Sprengtätigkeit führen Beschäftigte der Seilbahnunternehmen durch, die zu Sprengberechtigten beziehungsweise zu fachkundigen Personen ausgebildet sind.
Im März dieses Jahres führte die VBG zusammen mit dem erfahrenen Sprengberechtigten und -ausbilder Thomas Knollmann einen Sonderlehrgang „Schneefeldsprengen aus Hubschraubern“ durch.
THEORETISCHE AUSBILDUNG
In den Räumen der Bayerischen Zugspitzbahn wurde am ersten Tag ein umfangreicher Theorieteil zur Rechtskunde, zum Sprengstoffrecht, zum Umgang mit Sprengstoffen, zu berufsgenossenschaftlichen Vorschriften inklusive der Gefährdungsbeurteilung und zur Lawinen- und Wetterkunde vermittelt.
PRAKTISCHE AUSBILDUNG
Für den zweiten Tag mietete die VBG einen Seminarraum und einen Hubschraubersimulator im Bergwacht-Zentrum in Bad Tölz an. In diesem einzigartigen Trainingszentrum sind Anlagen untergebracht, die Kabinen- und Sesselbahnen, Klettersteige, Höhlensysteme sowie Gebäude realitätsnah simulieren. Zur Ausstattung gehören auch zwei Hubschraubersimulatoren.
Am Anfang des Praxistages steht eine umfangreiche Unterweisung der Lehrgangsteilnehmenden zu möglichen Gefahren und zum sicheren Verhalten in der Anlage beziehungsweise zur sicheren Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung, insbesondere gegen Absturz (PSAgA). Im Vordergrund steht hier die mit der Arbeit in der Höhe verbundene Absturzgefahr einschließlich einer Sicherheitsbelehrung am Hubschrauber.
Daran schließt sich unter Aufsicht der Gewerbeaufsicht der Regierung von Oberbayern eine schriftliche Prüfung zu den am Vortag vermittelten theoretischen Inhalten an.
Bei den anschließenden weiteren Übungen und Trainings geht es vor allem darum,
- sogenannte „Abwurfladungen“ (hier: Sprengstoff-Attrappen) herzustellen und diese „Sprengladungen“ händisch aus dem Hubschrauber abzuwerfen,
- eine Sprengladung auf der Schneedecke zu positionieren, wofür eine gesicherte Person aus dem Hubschrauber heraus mittels Winde und PSAgA abgeseilt wird, sowie
- den Umgang mit sogenannten „Sprengversagern“ (nicht detonierte Sprengladungen) zu proben. Auch hierbei wird eine Person mittels Winde vom Hubschrauber ins Gelände abgelassen, um dort den „Versager“ mit einer „frischen“ Zündeinheit zu versehen und zu sprengen.
Nachdem die Teilnehmenden umfangreich geübt haben und jeder Handgriff sitzt, demonstrieren sie das im praktischen Prüfungsteil Gelernte den Prüfenden und werden von diesen bewertet.
Weitere Ausbildungsangebote der VBG zum Schneefeldsprengen und zu den Bergehelfertrainings werden regelmäßig unter www.vbg.de veröffentlicht.
Interessierte können sich an die Aufsichtspersonen aus dem Team Seilbahnen in der VBG-Bezirksverwaltung München wenden.