Seit 2017 nutzt die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) Fahrsimulatoren, um Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer optimal auszubilden.
Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) investiert kontinuierlich in moderne Schulungsmethoden, um ihre Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer bestmöglich auf den Arbeitsalltag im Nahverkehr vorzubereiten. Ein zentraler Baustein dieser Ausbildung ist der Einsatz von Fahrsimulatoren. Insgesamt stehen fünf Simulatoren zur Verfügung, die eine realistische und praxisnahe Ausbildung ermöglichen.
Nachdem bereits 2018 der erste Tramsimulator der Firma Lander Simulation & Training Solutions beschafft worden war und Ende 2023 die zweite Generation für die neue Rhein-Neckar-Tram (RNT) installiert werden konnte, wurde kurz vor Weihnachten 2024 die Bestellung des ersten Bussimulators besiegelt.
Damit ist die RNV in der bundesdeutschen Verkehrslandschaft Vorreiter bei der Beschaffung und beim späteren Einsatz eines innovativen Bussimulators von Lander.
Szenarien simulieren
Mit den Simulatoren können die Fahrschülerinnen und -schüler verschiedene Szenarien üben, die sie im echten Betrieb erwarten. Vom alltäglichen Fahren bis hin zu schwierigen Wetterbedingungen wie Schnee oder Regen – alles kann in einer sicheren, kontrollierten Umgebung simuliert werden. So werden die Fahrschülerinnen und -schüler auf die unterschiedlichen Herausforderungen vorbereitet, ohne Gefahr für sich oder andere.
Besondere Situationen
Die Ausbildung dauert 16 Wochen. In dieser Zeit erlernen die Fahrschülerinnen und Fahrschüler nicht nur das sichere Fahren, sondern auch den Umgang mit außergewöhnlichen Situationen. Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, Störungen, Notfälle oder unvorhergesehene Situationen zu simulieren.
Verschiedene Rollen einnehmen
Auch die acht Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer werden speziell geschult. Mit viel Einfühlungsvermögen und Engagement unterstützen sie die Fahrschülerinnen und -schüler in der praktischen und theoretischen Ausbildung. Bei Bedarf wird während der Simulation eingreifend korrigiert. Zudem kann das Ausbildungspersonal verschiedene Rollen einnehmen, wie etwa die des Fahrgasts, des Zugleiters oder des Verkehrsmeisters. Dies schafft eine realistische Lernumgebung, die hilft, den gesamten Betrieb besser zu verstehen.
In Zukunft plant die RNV, das Simulationsprogramm weiter auszubauen. Der geplante Bussimulator soll künftig noch mehr praxisnahe Übungen bieten, um die zu erlernenden Fähigkeiten weiter zu verbessern. Zudem ist auch die Anschaffung eines Leitstellensimulators in Planung, um das Ausbildungsspektrum zu erweitern.
Drei Fragen an die Experten
Was hat sich seit Einführung der ersten Simulatoren verändert?
Seit 2017 wurden die Systeme kontinuierlich weiterentwickelt, um anspruchsvollere Szenarien zu simulieren und die Ausbildung zu verbessern. Auch die Ausbildung zur Straßenbahnfahrerin / zum Straßenbahnfahrer ist anspruchsvoller geworden.
Wie viele Kilometer Fahrstrecke werden im Simulator dargestellt?
Unser Netz umfasst insgesamt 210 Kilometer, davon kann mehr als die Hälfte im Simulator befahren werden. Eine Erweiterung ist bereits in Planung.
Wie ist das Feedback des Fahrpersonals?
Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Die Fahrerinnen und Fahrer fühlen sich gut ausgebildet und auf den Alltag im Straßenbahnverkehr bestens vorbereitet.
