Mit dem TW 3000 hat die ÜSTRA in Hannover ein neues Stadtbahnfahrzeug beschafft, bei dem viele Komponenten auf dem Fahrzeugdach untergebracht sind. Daraus ergeben sich neue Herausforderungen an die Ausrüstung der Werkstatt. Für die Arbeiten auf dem Fahrzeugdach mussten die Voraussetzungen geschaffen werden.
Für die Arbeiten an dem neuen TW 3000, aber auch an den anderen Fahrzeugen der Flotte bestand in der Hauptwerkstatt die Notwendigkeit eines Dacharbeitsstandes.
Bei der Planung und Umsetzung waren verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Betrieblich mussten die vier Fahrzeugtypen mit ihren verschiedenen Höhen und Formen berücksichtigt werden. Vorgabe war, dass der Dacharbeitsstand für alle Typen genutzt werden kann und in die bestehende Infrastruktur integriert wird. Zusätzlich sollte ein Kran installiert werden, um die Komponenten vom Dach zu heben.
Bei der Planung mussten auch die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz berücksichtigt werden. Dazu gehörten unter anderem eine Treppe als Zugang, die Einhaltung der Spaltmaße entlang der Arbeitsbühne, die Sicherung der Stirnseiten, die Sicherung und Verriegelung des Zugangs und die Einrichtung der Fluchtwege. Um dies sicherzustellen, wurden die Beschäftigten der Werkstatt, die Fachkraft für Arbeitssicherheit und die VBG frühzeitig in die Planung einbezogen.
Schnell wurde klar, dass sich mit einer feststehenden Bühne nicht alle Anforderungen umsetzen lassen. Die Geometrie der verschiedenen Fahrzeuge und die Platzverhältnisse durch das Sheddach zwangen die ÜSTRA zu einer technisch aufwändigen Lösung. So konnte die Arbeitsbühne nur an einer Seite installiert werden. Die gegenüberliegende Seite wurde als Absturzsicherung ausgeführt, die zur besseren Bewegungsfreiheit mit einer Trittfläche ergänzt wurde. Beide Seiten werden nach dem Einfahren des Fahrzeugs und der Auswahl des Fahrzeugtyps automatisch in richtiger Höhe und minimalem Abstand positioniert. Auch die Sicherungen im Bereich der Stirnseiten können an den jeweiligen Fahrzeugtyp angepasst werden.
Der Dacharbeitsstand kann nur mit einem Schlüssel vom Schaltschrank betreten werden. Mit der Entnahme des Schlüssels wird das Bedientableau des Dacharbeitsstandes gesperrt. Der Betriebszustand wird durch verschiedenfarbige Signale angezeigt.
Mit dem neuen Dacharbeitsstand können die Beschäftigten der Werkstatt sicher und ergonomisch an den Komponenten auf dem jeweiligen Fahrzeugdach arbeiten.
Drei Fragen an den Geschäftsführer
Warum haben Sie den neuen Dacharbeitsstand gebaut?
Wir haben den neuen TW 3000 angeschafft. Dieser hat viele technische Komponenten auf dem Dach, die wir künftig warten und gegebenenfalls austauschen müssen.
Wie lange hat die Planung gedauert?
Wir mussten den Stand komplett neu entwickeln. Ein Jahr dauerte die Planung und ein weiteres die Fertigstellung.
Was verbessert sich?
Wir haben vier verschiedene Fahrzeugtypen und wollen den Beschäftigten einen sicheren und ergonomischen Arbeitsplatz bieten, der auch für zukünftige Fahrzeuge geeignet ist.
