Nach dem nicht einfachen Start des neuen Ausbildungslehrgangs in der Corona-Zeit ist das Ausbildungskonzept bei der VBG etabliert.
Trotz Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sind im Jahr 2022 von März bis Oktober zwölf Ausbildungskurse zur Fachkraft für Arbeitssicherheit (Sifa) mit 170 Teilnehmenden erfolgreich gestartet. Die Ausbildung ist anspruchsvoll und bedeutet für die Teilnehmenden einen erheblichen Aufwand, da diese neben der beruflichen Tätigkeit absolviert wird. Hier kann durchschnittlich ein Tag pro Woche angesetzt werden, der für die Ausbildung aufzubringen ist. Nach dem Konzept der VBG wird dieser Umstand in einem ausführlichen Beratungsgespräch durch die zuständige Aufsichtsperson mit Unternehmer und Teilnehmenden deutlich gemacht. Das schafft Klarheit und kann einem vorzeitigen Abbruch der Ausbildung vorbeugen.
Praxisorientierung
Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert und abwechslungsreich. Anhand von praktischen Arbeitssituationen üben die angehenden Sifas die erforderlichen Handlungen in der Rolle als Beratende zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Hier wird auch in Gruppen die erforderliche Teamfähigkeit der angehenden Sifas trainiert. Denn diese müssen in der Praxis mit den betrieblichen Akteuren kooperieren und gemeinsam Lösungen finden, die den vorhandenen Anforderungen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes genügen. Hilfestellungen dazu gibt es auch in der Sifa-Lernwelt der VBG.
Aktuell (Herbst 2024) laufen bei der VBG 15 Ausbildungskurse parallel mit unterschiedlichen Ausbildungsständen. In jedem dieser Kurse gibt es feste Termine für Lernerfolgskontrollen (LEK) und für die Abgabe von Arbeitsergebnissen. Sowohl die Teilnehmenden als auch die Lernbegleitungen der VBG müssen ihre Zeitplanung daran ausrichten – und zwar über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren.
Der Sifa-Ausbildungslehrgang ist zum größten Teil branchenübergreifend angelegt, lediglich ein Teil ist branchenspezifisch. Die VBG bietet den Abschluss für neun Branchen beziehungsweise Schwerpunktbereiche an. Einer davon ist der Bereich ÖPNV/Bahnen. Hier haben schon einige Beschäftigte aus den Verkehrsunternehmen ihre Prüfung bestanden (siehe Interview).
Drei Fragen an die Experten
Wie beurteilen Sie rückblickend den Aufwand der berufsbegleitenden Sifa-Ausbildung?
Tino Schulz: Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen und erfordert viel Fleiß und Hingabe.
Marcelo Julião de Seixas: Neben dem Engagement war für mich persönlich auch Entschlossenheit nötig, da Deutsch nicht meine Muttersprache ist. Man kann jedoch sagen, dass die „Sprache“ und Ziele von Prävention und Sicherheit dennoch universell sind.
Was war für Sie die größte Herausforderung?
Tino Schulz: Die Optimierung meines Zeitmanagements. Die Vereinbarung der Ausbildung mit meinen beruflichen Verpflichtungen erforderte eine frühzeitige Planung, Abstimmung und Kommunikation.
Marcelo Julião de Seixas: Die größte Herausforderung war, Ausbildung, Arbeit und Familie in Einklang zu bringen.
Haben sie einen Tipp für zukünftige Teilnehmende?
Tino Schulz: Durch den Präsenzunterricht habe ich viele interessante Menschen kennengelernt, mit denen ich mich über fachliche, betriebliche und private Themen austauschen konnte. Mein Tipp an zukünftige Teilnehmende lautet, diesen Aspekt der Vernetzung unbedingt zu nutzen.
Marcelo Julião de Seixas: Das entstehende Kontaktnetzwerk ist während und nach der Ausbildung für den Erfahrungsaustausch und die Unterstützung bei Fragen des Arbeitsschutzes äußerst wertvoll.